Eine Seite für Maria

Durch Maria zu Jesus


Der Rosenkranz

 

 

 

Jedes Ave-Maria hat seinen Höhepunkt und Mittelpunkt: Jesus, die gebenedeite Frucht ihres Leibes.

Text über den Rosenkranz

Rosenkranz für das ungeborene Leben

Wie bete ich den Rosenkranz?

Schon vor langer Zeit begannen die Menschen mit Hilfe einer Gebetsschnur zu beten. Später nannten sie es den ROSENKRANZ

Er besteht immer aus einem Kreuz und 59 Perlen

Jede dieser Perlen bedeutet ein Gebet. Es bilden 55 Perlen eine zusammenhängende Kette. Sie ist an einem Verbindungsglied zusammengefügt. Es ist hier manchmal auch ein Kreuz oder eine Muttergottesfigur abgebildet. Am Verbindungsglied hängt eine Kette mit 5 Perlen und einem Kreuz. Es erinnert zu Beginn daran, dass Christus für uns am Kreuz gestorben ist, als Zeichen seiner Liebe zu uns; deshalb beten wir als erstes Gebet das Glaubensbekenntnis. Wir bekennen unseren Glauben an Gott. Dazu machen wir das Kreuzzeichen und sprechen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Amen.

Ich glaube an Gott den Vater,
den Allmächtigen, den Schöpfer
des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, Seinen
eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage wieder auferstanden
von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen
Vaters; von dort wird Er kommen,
zu Richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
die Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten
und das ewige Leben
Amen.

Nachdem wir unseren Glauben bekannt haben, ehren wir Gott und sagen:

Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit
Amen.

Denn: Gott war immer schon da und Er ist es heute und Er wird es immer bleiben.

Das Kreuz mit den 5 Perlen am Anfang des Rosenkranzes kann für uns eine innere öffnung unseres Herzens sein. Damit bereiten wir uns vor, Gottes allmächtiges Wirken zu erfassen.

Über dem Kreuz ist eine einzeln geknüpfte Perle. Hier sprechen wir ein Gebet, das Jesus uns selbst gelehrt hat. Seit dieser Zeit haben es seine Jünger gebetet. Sie haben es vielen Menschen weitergesagt und wir beten es auch heute noch. Es ist das

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen.

Bei den 3 folgenden Perlen werden 3 "Gegrüßet seist du Maria..." gesprochen. Sie werden genauso gebetet, wie damals, als der Engel Maria begrüßt hatte und ihr eine Botschaft vom Herrn überbrachte:

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir,
du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesu,
der in uns den Glauben vermehre.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes

Gegrüßet seist du Maria.....
der in uns die Hoffnung stärke
Heilige Maria

Gegrüßet seist du Maria.....
der in uns die Liebe entzünde
Heilige Maria.

Nach diesen Gebeten beten wir

Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist
wie im Anfang so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit
Amen.

Jetzt sind wir an der gegliederten Rosenkranzkette angelangt. Nach einer einzelnen Perle, bei der das Vater unser gebetet wird, bilden 10 eng zusammengeknüpfte Perlen ein sogenanntes Gesätz. Jede dieser zehn Perlen steht für ein "Gegrüßet seist du Maria".

Das Wort "Gesätz" kommt von Satz. Wir sprechen im Gebet wichtige Geschehnisse aus dem Leben von Jesus Christus an. Ebenso von Maria und Josef, die ihn in Seiner Kindheit umsorgten und später oft begleiteten. Wir sollten das nicht vergessen. Im Neuen Testament ist alles genau beschrieben.

Das Rosenkranzgebet ist für uns eine Möglichkeit, über die Geschehnisse der Geburt, des Lebens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi und über das Leben seiner Mutter nachzudenken.

Geheimnisse, weil wir ja nicht genau verstehen, warum Gott in seiner Weisheit damals alles so geschehen ließ.

Wir bezeichnen diese Geheimnisse als die

Freudenreichen Geheimnisse
(über die Geburt und Kindheit)

Lichtreichen Geheimnisse
(über das öffentliche Wirken Jesu)

Schmerzhaften Geheimnisse
(über das Leiden und Sterben)

Glorreichen Geheimnisse
(über die Auferstehung)

Es wird stets nur eines der obengenannten Geheimnisse im Rosenkranz gebetet.

Jedes Geheimnis umfaßt 5 Glaubenswahrheiten. Jede Glaubenswahrheit wird bei einem Gesätz der Kette (10 Perlen) betrachtet.

Bei der Betrachtung des Lebens Jesu und seiner Mutter Maria und Josefs, denken wir auch über uns nach.

Wir können uns ganz in unsere Gedanken vertiefen, während die Perlen durch unsere Hand gleiten. Wir dürfen sicher sein, dass Maria, die wir in den betrachtenden Gebeten immer wieder ansprechen, unsere Sorgen und Anliegen versteht. Sie nimmt sie an und wird immer wieder Wege finden, uns fürbittend zu helfen. Sie ist ja bei ihrem Sohn, der uns alle liebt.

Wir beginnen die Geheimnisse immer mit dem

Gegrüßet seist du Maria....

und fügen die entsprechenden Sätze aus den verschiedenen Geheimnissen ein. Fortgesetzt wird es dann wieder mit

Heilige Maria, Mutter Gottes....

Am Ende eines Gesätzes folgt wiederum ein "Ehre sei dem Vater" bevor das nächste Gesätz gebetet wird.

Die Geheimnisse können auch als betrachtendes Gebet vor das folgende Gesätz gestellt werden. Es wurde vom Vatikan vorgeschlagen, an bestimmten Wochentagen besonders folgende Geheimnisse zu betrachten:

Montag: freundenreiche
Dienstag: schmerzensreiche
Mittwoch: glorreiche
Donnerstag: lichtreiche (früher: freudenreiche)
Freitag: schmerzensreiche
Samstag: freudenreiche (früher: glorreiche)
Sonntag: glorreiche

 

Diese Anleitung habe ich der empfehlenswerten Seite www.rosenkranz-beten.de entnommen

Die Rosenkranzgeheimnisse und weitere Rosenkränze

 

 

 

 

 

 Tränenrosenkranz

Mit diesem Rosenkranz opfert man alle jene Tränen auf, die um Christi willen vergossen wurden.
Die Gläubigen beten mit diesem Rosenkranz um eigene Anliegen und um das ewige Leben.

Man betet ihn wie gewohnt, jedoch mit folgenden Änderungen: 

An Stelle des Glaubensbekenntnisses:
Gekreuzigter Jesus! Zu Deinen Füßen niedergeworfen, opfern wir Dir auf die Tränen jener, die Dich mit inniger teilnehmender Liebe auf Deinem so leidensvollen Kreuzweg begleitet haben.
Gib, o guter Meister, dass wir die Lehren beherzigen, die uns die Tränen Deiner heiligsten Mutter geben, damit wir Deinen heiligen Willen auf Erden so erfüllen, um gewürdigt zu werden, Dich im Himmel die ganze Ewigkeit hindurch zu loben und zu preisen.
 

An Stelle des Vater unsers:
(V (Vorbeter) ) O Jesus! Schau auf die Tränen jener, die Dich auf Erden am meisten geliebt
(A (Alle) ) und Dich am innigsten liebt im Himmel.
 

An Stelle der Gegrüßet seist du, Maria 7 mal:
(V) O Jesus! Erhöre unsere Bitten
(A) um der Tränen Deiner heiligsten Mutter willen.
 

Zum Schluss 3 mal:
(V) O Jesus! Schau auf die Tränen jener, die Dich auf Erden am meisten geliebt
(A) und Dich am innigsten liebt im Himmel
 

Schlussgebet:
O Maria, Mutter der Liebe, der Schmerzen und der Barmherzigkeit! Wir bitten dich, vereinige deine Bitten mit den unsrigen, damit Jesus, dein göttlicher Sohn, an den wir uns wenden, im Namen deiner mütterlichen Tränen unser Flehen erhöre und uns mit den Gnaden, die wir erbitten, die Krone des ewigen Lebens gewähre. Amen.

 

  

 Der Rosenkranz der Heilung und schnellen Hilfe

 Glaubensbekenntnis

Vater Unser

Gegrüßet seist du Maria

Himmlischer König, Du Tröster und Geist der Wahrheit, der Du allgegenwärtig bist und alles erfüllst, Schatzkammer des Guten und Lebensspender, komm und nimm Wohnung in uns und mache uns rein von jedem Makel und rette, o Gütiger, unsere Seelen. Amen.

Große Perlen:
Abba, Vater, erhöre mich um des Namens Jesu, Deines vielgeliebten Sohnes willen!

Kleine Perlen:
1. Jesus, Sohn Gottes, erbarme Dich meiner!
2. Jesus, eile mir zu helfen!
3. Jesus, in Deinem Namen heile mich!
4. Jesus, in Deiner Vollmacht befreie mich!
5. Heilige Gottesmutter, rette mich!

Schluss:
Unter Deine Barmherzigkeit flüchten wir uns, Gottesmutter, Jungfrau. Verschmähe nicht unser Flehen in der Not, sondern erlöse uns aus den Gefahren. Du einzig Reine und Gesegnete, sei gegrüßt, voll der Gnade; der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, weil du geboren hast den Heiland und Erlöser unserer Seelen. Allheilige Gottesgebärerin, rette uns!

 

 

 

 

 

 

 

  • Der Rosenkranz für das ungeborene Leben

    Dieser Rosenkranz hat eine spezielle Farbzusammenstellung der Perlen:

    Die Vaterunserperlen sind immer weiß, die drei Perlen hinter der ersten Vaterunserperle sind violett. Dann folgen die Zehnergesätze:

    - erstes Gesätz: abwechselnd hellblaue und weiße Perlen
    - zweites Gesätz: abwechselnd rote und weiße Perlen
    - drittes Gesätz: abwechselnd schwarze und weiße Perlen
    - viertes Gesätz: abwechselnd rote, weiße und blaue Perlen
    - fünftes Gesätz: abwechselnd grüne und weiße Perlen

    Man beginnt beim Kruzifix:

    „Herr, für all jene, die nicht glauben, bete ich: Ich glaube an Gott...“ (Apostolisches Glaubensbekenntnis)

    Die violetten Perlen stehen für Leiden und Tod des Herrn.


    Man betet:


    „Herr, diese drei ‚Ave Marias‘ bete ich für eine Zunahme von Glaube, Hoffnung und Liebe in allen Menschen, so dass sie immer das Leben wählen. Ich bete sie auch als Wiedergutmachung für das Leiden, das du durchmachst bei jedem Mal, wo ein ungeborenes Baby getötet wird, jedesmal, wenn jemand euthanasiert wird, jedesmal, wenn in dieser Welt der Tod das Leben bezwingt. Amen.“

    Erste Dekade (hellblau/weiß):
    Man nennt das jeweilige Geheimnis und betet:

    „Lieber Herr, liebe Mutter Maria, jede hellblaue Perle in diesem Gesätz ist besonders, denn auf ihr bete ich das ‚Ave Maria‘ in den Anliegen des Unbefleckten Herzens Mariens, und auf jeder weißen Perle bete ich das ‚Ave Maria‘ für den Frieden in unserer Welt. Heiligstes Herz Jesu, erbarme dich unser! Maria, Königin des Friedens, bitte für uns. Amen.“

    Zweite Dekade (rot/weiß):
    Man nennt das Geheimnis und betet:


    „Jesus, du Quell des Erbarmens; Maria, Trägerin der Barmherzigkeit, auf jeder roten Perle bete ich zur Sühne für das Blut, das jedes Mal vergossen wird, wenn ein Baby durch Abtreibung dem Mutterleib entrissen wird. Ich weiß, dass du jedes dieser kostbaren Kleinen hältst und tröstest, und dennoch ruft das Entsetzen (the horror) ihres Hinschlachtens nach Gerechtigkeit. Mögen diese ‚roten Ave Marias‘ eine Quelle der Sühne für uns sein. Auch opfere ich jedes ‚weiße Ave Maria‘ auf für die Mütter und Väter dieser abgetriebenen Kleinen. Mögen sie die Gnade erhalten, für diese Sünde Buße zu tun, sich zu Jesus zu wenden und das Geschenk der Errettung mit offenen Herzen zu empfangen. Heile die Wunden ihres Gefühlslebens und ihrer Psyche, welche diese Sünde geschlagen hat, indem du die Gnade der Bekehrung über sie ausgießt. Lass sie von nun an Zeugnis für das Leben ablegen! Amen.“

    Dritte Dekade (schwarz/weiß):

    Die schwarzen Perlen symbolisieren jene Vertreter des medizinischen Berufsstandes, die im Sinne des Todes agieren, indem sie an
    Abtreibungen und Euthanasierungen mitwirken. Die weißen Perlen bzw. die daran gebeteten „Ave Marias“ sind für ihre Bekehrung, ihre
    Reue und den Mut, gegen die blutrote Todesflut (the crimson tide of death) aufzustehen.
    Man nennt das Geheimnis und betet:

    „Herr Jesus, Mutter Maria, mit diesem Gesätz biete ich Wiedergutmachung an für alle Sünden des medizinischen Personals, das in unserer
    Gesellschaft und unserer Welt im Interesse des Todes handelt. Ich erflehe auch ihre Bekehrung hin zu deiner Wahrheit. Lass sie die Wahrheit erkennen über das, was sie tun. Lass sie die Schrecken ihres Tuns sehen. Mögen sie von Herzen bereuen und von da an für das Leben und für dich, o Jesus, arbeiten, bis ans Ende ihrer Tage. Amen.“

    Vierte Dekade (rot/weiß/blau):
    Man nennt das Geheimnis und betet:


    „Herr Jesus, du Quell aller Wahrheit; Maria, du Frau aller Völker, an diesen Perlen bete ich darum, dass jedes schlechte, gegen das
    Leben gerichtete Gesetz in unserer Nation und in der Welt aufgehoben werde, und dass neue, machtvolle Gesetze für das Leben in unserer Nation und in der Welt erlassen werden mögen. Amen.“


    Fünfte Dekade (grün/weiß)
    Die Farbe Grün ist Symbol der Hoffnung. Unsere Hoffnung ist Jesus Christus und das Leben im Heiligen Geist, das Er uns anbietet,
    wenn wir es nur zu empfangen wünschen. Aufgrund unserer Hoffnung auf Jesus haben wir Glauben und Zuversicht, dass eines Tages
    unsere Hoffnung auf Erbarmen, Gerechtigkeit, Wahrheit, Frieden und Leben vollkommen erfüllt sein wird.

    Man nenn das Geheimnis und betet:

    „Herr Jesus, ich danke dir für deine Menschwerdung in unserem Fleisch. Du nahmst Gestalt an im Leib der seligen Jungfrau Maria. (...) Wenn es nach Satan gegangen wäre, dann wärest auch du aus dem Mutterleib gerissen und niemals geboren worden, und niemals hättest du deine Sendung erfüllt. Auf  eder grünen Perle bete ich das ‚Ave Maria‘ zum Dank für all jene, die in irgendeiner Weise für das Leben arbeiten. Gib ihnen immerfort Mut, Kraft, Frieden des Herzens und Liebe. Beschütze sie vor allem Bösen und stärke ihr Zeugnis in diesem Land und in der
    Welt. Stärke auch ihre Familien, damit sie die Wichtigkeit ihrer Arbeit verstehen und sie in ihrem Kampf für das Leben unterstützen. – Mutter Maria, unsere Mutter, bitte mit uns gemeinsam für das Ende aller todesfördernden Handlungen (pro-death activities). Zertritt das Böse in unserem Land, in unserer Welt und in unserem persönlichen Leben. Stoppe den blutroten Holocaust. Mit jeder weißen Perle bringe die Sache deines göttlichen Sohnes voran, die Sache Jesu, des fleischgewordenen Wortes. Halte die Hand seiner Züchtigung von uns ab, und wenn sie fallen muss, so schütze deine Kinder. Amen.“

    Diesen Rosenkranz hat Natalie Hanke aus dem Englischen übersetzt.

     

    Auf folgender Homepage findest Du weitere Rosenkranzgebete: www.rosenkranzgebete.de

    Selbst verfasste Rosenkränze

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    Einfachheit und Tiefe

    von Anton Wächter

    Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen (Lk 1,52), er beschämt die Weisen – die Armen im Geist preis er selig! Ein bevorzugtes Instrument dieser göttlichen Weisheit ist der Rosenkranz. Der Rosenkranz ist einfach, so einfach, dass ihn Kinder schon beten können. Gleichzeitig ist er tief und mit dem Verstand kaum auszuloten. Der Rosenkranz eröffnet sich denen, die ihn beten und nicht denen, die ihn interpretieren.

    Der Raum

    Verschiedene Elemente im Rosenkranz machen ihn so unscheinbar und doch so tief. Zuerst ist er ein Gebet des Verweilens. Wer ein Anliegen vor Gott tragen, ihm danken oder einfach vor ihm bleiben möchte, der braucht eine Gebetsform, die einen Raum eröffnet. Er braucht ein Gebet, das nicht sofort wieder zu Ende ist, das sein Anliegen aufnimmt und trägt. Die Psalmen können solche Gebete sein. Sie tragen jedoch so viel in sich selber, dass man sich ganz auf ihren Inhalt einlassen muss. Sie formen und fordern uns auch. Für ein einfaches Verweilen aber vor Gott, bei einem Anliegen oder einem Dank, sind die Wiederholungen und die einfachen Bilder des Rosenkranzes hervorragend geeignet. Das Denken ist nicht überfordert, wird aber von den grundlegenden Wahrheiten unserer Erlösung genährt. Ein einfacher Geist kann darin wohnen – auch tiefstes Denken findet noch Geheimnis. Der Rosenkranz ist wie eine Kapelle, ein Ort der Begegnung, ein Verweilen in Gottes Gegenwart.

    Meditation

    Meditation ist die Gebetsweise, die vielleicht am modernsten ist. Im Getriebe der gegenwärtigen Welt sucht der Mensch Stille und Besinnung. Man versucht sich zu sammeln und zum Wesentlichen zu kommen. Geprägt von östlichen Einflüssen sucht man das Denken abzustellen, damit das Wesentliche aus der Tiefe erwachsen kann. Das Denken läuft meist weiter in seiner Mühle, und alle möglichen Probleme, Sorgen und auch Nebensächlichkeiten beschäftigen uns weiter. Das Ziel der Meditation ist es anzuhalten. Der Rosenkranz geht tiefer. Er sucht nicht die Leere, er sucht die Mühle des Denkens nicht anzuhalten. Er versorgt diese Mühlsteine mit Bildern und Wahrheiten, die das Denken bewegen kann. In ausgewogener Wiederholung und Abwechslung bewegt sich das Denken, und der Geist kann an den Geheimnissen hinabsteigen, um aus den Quellen des Heils zu schöpfen. Anstelle einer bildlos-abstrakten Wahrheit eröffnet sich die Begegnung mit dem Schöpfer aller Dinge. Wir erfahren dort nichts Weises und Kluges, sondern die ewige Weisheit selbst erfüllt unser Sein. Das ist keine Sache des Denkens, sondern ein Tun, eben Rosenkranzbeten.

    Maria

    Ein Gebet, das wohlausgewogen unseren Geist beschäftigt, um uns mit tiefen Bildern zur Wahrheit zu führen, wäre noch kein Rosenkranz. Das Besondere am Rosenkranz, ich habe es bis jetzt noch nicht erwähnt, ist Maria. Gegrüßt seist du Maria, voll der Gnade – der Engel Gabriel kommt, um Maria zu verkünden, dass der Herr mit ihr ist. Die Worte des Engels treffen auf das Ja von Maria und der Himmel öffnet sich, die Zeit ist erfüllt. Der Ewige, Allmächtige tritt in die Welt und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Eine Tür öffnet sich zwischen Himmel und Erde, die seit der Sünde Adams verschlossen war. Maria, die kleine Magd aus Galiläa, ist die Pforte es Himmels. Auf geheimnisvolle Weise ist Maria das von der Welt aus gesprochene vollkommene Ja, das die Fülle des Heiligen Geistes empfangen kann, weil sie ganz offen für den Willen Gottes ist. Maria ist das nicht nur in der Weise einer Eigenschaft, wie sie freundlich, schön oder stark ist- sie ist dieses Ja in wesenhafter Weise, sie ist selbst voll und ganz dieses Ja. Wenn wir Maria begegnen, treten wir zu dieser Pforte des Himmels. Im Ja zum Willen des Vaters kann so auch in uns durch den Heiligen Geist das ewige Wort Fleisch werden. Wir werden Glieder des Leibes, dessen Haupt Christus ist – der Kirche, deren Mutter und Urbild Maria ist. Im Rosenkranz treten wir an diese Pforte des Himmels – Gegrüßet seist du Maria... – und verweilen dort in Anbetung, Dank und Bitte. Dieser sanfte Wind des Paradieses, der uns dort entgegenweht, verwandelt stetig unser Menschsein, und im wiederholenden Beten kann Gott in uns das Heil wirken.

    Jesus

    Zehn Mal grüßen wir Maria, eingerahmt von einem Vaterunser und einem Ehre-sei-dem-Vater. Das Gebet des Rosenkranzes geht vom Vater aus und kehrt zum Dreifaltigen Gott heim. In der Mitte jedes Gegrüßt-seist-du-Maria steht Jesus, die Mitte des ganzen Rosenkranzes. Jedes Gesätz betrachtet ein Geheimnis aus dem Leben Jesu. Diese Geheimnisse unserer Erlösung sind die verwandelnde Kraft des Rosenkranzes. Wir kreisen in den Wiederholungen nicht um Maria, sondern Maria reicht uns die Perlen, die der Name Jesus birgt. Maria ist nicht das letzte Ziel unserer Aufmerksamkeit, sondern vielmehr die Atmosphäre unseres Betens. Sie ist die Mutter, in deren Schoß wir neu geboren werden, um ganz in Christus verwandelt zu werden.

    Erfülltes Leben

    Das alles kann man bedenken, aber eher lässt es sich erspüren. Das Rosenkranzgebet wirkt in uns diese geheimnisvollen Dinge, die so schwer zu fassen sind, die aber letztlich unser Leben erfüllen – oder wenn sie fehlen, uns in einer unsäglichen Leere belassen. Gott offenbart sich gerne denen, die sich in vertrauensvoller und einfacher Weise an Maria wenden, jenen, die nicht aus ihrer eigenen Kraft erkennen wollen, sondern in das reine und unbefleckte Ja zu seinem Willen eintreten und empfangen, was Gott denen gerne gibt, die ihn bitten.

    Aus "Feuer und Licht" Nr. 148 Oktober 2007

     

     

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    Hier noch ein Auschnitt aus einem Zeugnis von
    einem Protestanten und dessen Erfahrung mit
    dem Rosenkranz:


    Eine besondere Bedeutung bekam für mich dann
    aber plötzlich das Rosenkranz-Beten. Vor
    allem das „Gegrüßet seist du, Maria",
    das ich in Medjugorje so oft gehört hatte,
    betete ich nun selbst häufiger. Am Anfang
    eher als Zeitvertreib, vor allem auf
    Zugfahrten. Später tat ich es konzentrierter.

    Was ich früher als inhaltsleeres
    „Ritualgebet" verurteilt hätte, spendete
    mir nun Freude und Frieden. Ich erkannte die
    Schönheit des geformten Gebets: Man tritt in
    seiner Individualität ganz zurück, reiht sich
    sozusagen ein in das Heer der Gläubigen und
    bekundet gemeinsam seine Verehrung und Liebe.
    Man produziert - für einmal - keine eigenen
    Gedanken, sondern begibt sich in eine
    gedankliche Ruhe, die erst frei macht, auch
    hinzuhören und zu empfangen. Man bettelt
    nicht und fordert nicht, sondern schenkt
    einfach Zeit. Besonders interessant finde ich
    die erstaunliche Schriftnähe des „Gegrüßet
    seist du, Maria". Denkt man als
    Außenstehender vielleicht, die
    Marienverehrung spiele sich in großer Distanz
    zur biblischen Überlieferung ab, so zeigt
    sich hier das Gegenteil. Die Elemente sind
    direkt der Bibel entnommen (Lk 1,28; 42).
    Quelle:www.adorare.de ( Erfahrungen eines
    Protestanten in Medjugorje )

     

     

     

     

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